„Abstrakte Malerei ist ein Experiment mit offenem Ausgang.“
Am Anfang des Malprozesses steht für mich eine Mischung aus verschiedenen Bildzitaten und gelenktem Zufall, die dann im Laufe des Prozesses durch das Auftragen etlicher Schichten in den Hintergrund gedrängt werden, aber selten verschwinden.
Gelegentlich tauchen auch gegenständliche Bildelemente auf, die ich (irgendwo) aufgreife und in Kürzel verwandle. In diesem Zusammenhang werden sie dann ihrer inhaltlichen Bedeutung beraubt und Teil einer neuen „Bildlogik“. Die Natur fließt durch Erfahrenes in das Ereignis Malerei mit ein und trägt zu einer neuen Realität im Bild bei.
Das langsame Wachsen des Bildes fordert eine ständige Abwägung der einzelnen Bildelemente und deren Platz bzw. Berechtigung im Gefüge. Das Vorangegangene dient als fruchtbarer Boden auf dem Neues entstehen kann. In glücklichen Momenten sind die ersten Schichten schon genug.
Das Ende des Malprozesses ist manchmal für mich überraschend und unerwartet aber immer eindeutig.
Susanne Langnau, 2021